Der Graskarpfen ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Fressmaschine. Er kann bei optimalen Gewässer- und Temperaturbedingungen in denen er lebt leicht soviel Nahrung zu sich nehmen, wie sein eigenes Körpergewicht ausmacht.
Diese Menge an Futter nimmt der Graskarpfen wenn möglich Tag für Tag zu sich. Dabei nimmt er Grünzeug zu sich, das im Gewässer zu finden ist, dies sind Algen und verschiedene Wasserpflanzen wie z.B. Schilf. Aber auch Gewächse, die von außen ins Gewässer hängen oder fallen wie beispielsweise Gras oder Blüten verschiedener Pflanzen nehmen sie als Nahrungsangebot wahr.
Der Graskarpfen ist ein Vegetarier, wobei man immer von Fall zu Fall unterscheiden muss, denn Grasfische sind nicht ausschließlich mit vegetarischer Karpfen Ködern zu überlisten. Jedoch können sie als Vegetarier problemlos ein ganzes Gewässer von Kraut befreien in dem sie sich den Magen damit vollstopfen. Die Graskarpfen müssen deshalb so eine große Menge an Futter zu sich nehmen weil sie die pflanzliche Kost, die sie fressen, nicht komplett verdauen können. Ihr Fressverhalten ist jedoch von vielen Faktoren abhängig.
So ist es sehr entscheidend ob ein Graskarpfen im Stillwasser also beispielsweise in einem Karpfenteich, einem See, oder einem Fluss beheimatet sind. Dies würde bedeuten, dass der Sauerstoffgehalt, Tiefe und die Temperatur des Wassers stark variieren und somit diese Faktoren auch eine große Rolle auf den Appetit des Graskarpfen haben. Sinkt der Sauerstoffgehalt eines Gewässers ab, werden die Graskarpfen entscheidend weniger Nahrung zu sich nehmen, was im übrigen auch für viele andere Fischarten gilt.
Diese Faktoren sollten wir als Angler kennen und berücksichtigen. Generell macht es keinen Sinn, große Mengen an Futter in ein Gewässer einzubringen ohne vorher Aussagen über das Beissverhalten der Fische machen zu können. So ist es in einer lang anhaltenden Hitzeperiode nicht ratsam viel Futter einzubringen.
Egal ob es auf Graskarpfen oder andere Fische bei unserem Ansitz gehen soll. Sinnvoller ist es beispielsweise Wetterumschwünge abzupassen in denen ein Gewässer wieder mit mehr Sauerstoff versorgt wird. Am besten sind natürlich einsetzender Regenschauer oder Tiefdruckgebiete die Sauerstoff ins Wasser drücken. Nach einem erfrischenden Gewitterguss werden die Grasfische und auch ihre Kollegen, die Karpfen, meist aktiv und können wahre Fressorgien erleben.
Anders ist die Situation in einem Fluss. Durch die Strömung wird in der Regel genügend Sauerstoff im Wasser vorhanden sein, so dass auch bei hohen Temperaturen im Sommer gute Fänge möglich sind. Hier sieht es anders aus mit der Menge an Futter die man vor oder während des Fischens in ein solches Gewässer einbringen sollte. Generell füttere ich, wenn ich nicht die Zeit habe ein Gewässer über längeren Zeitraum anzufüttern, nur so viel, das ich meinen Futterplatz für die Fische so gestalte, das sie auf meine Stelle aufmerksam werden und ich nach eventuellen Fangerfolgen sagen kann ich füttere nach weil sie offensichtlich Fressen.
Kommen keine Bisse macht es in der Regel erst mal keinen Sinn weiteres Futter auszubringen, da sich sonst die Chance auf einen Biss also die Chance meinen Hakenköder zu finden nur unnötig verringern würde. Eine sehr gute Zeit, um in Seen und Weihern auf Graskarpfen zu fischen, sind die Monate Mai und Juni, wenn die Karpfen sich normalerweise mit dem Laichgeschäft beschäftigen.
Die Wassertemperaturen liegen jetzt in der Regel irgendwo bei 18 und 22 Grad und es sollte genügend Sauerstoff vorhanden sein. Zu dieser Jahreszeit trifft man die Graskarpfen vor allem in flacheren Uferbereichen mit starkem Pflanzenwuchs wie Kraut und Seerosen an. Die frischen Triebe vom Schilf beispielsweise bieten eine super Leckerei für die Graser. Aber auch die Gewässerstellen die mehrere Meter tief sind sollte man nicht unbeachtet lassen. Im Sommer und Herbst halten sich die Graskarpfen tagsüber gerne an schattigen Plätzen auf. Hot Spots sind jetzt überhängende Bäume oder Seerosen. Je nach Gewässertyp sind auch die Klassiker wie Plateaus, Muschelbänke oder Sandbänke gute Spots.